Besucher, Kunde oder Klagender
Kennen Sie einen Menschen, der sich ständig über irgendetwas beschwert? Und sich sofort zurückzieht in seine Opferrolle, wenn der kleinste Hinweis kommt, er könne etwas ändern? Vermutlich kennen Sie ebenfalls einen Menschen, der sich alles gern anschaut, Konflikte sogar gut analysiert, aber im Handlungsfall zögert und schliesslich einen Rückzieher macht. Und dann kennen Sie vermutlich auch noch einen Menschen, der sich Situationen und Ereignissen stellt, diese analysieren will, abwägt und dann Entscheidungen trifft. Im Coaching gibt es dafür die Begrifflichkeit des 'Klagenden', des 'Besuchers' und des 'Kunden'. Aus den Bezeichnungen wird schon deutlich, dass nur der 'Kunde' tatsächlich zu einer Handlung bzw. einer Veränderung bereit ist. Der 'Besucher' will nur mal schauen, ohne zu Handeln, und der 'Klagende' will einfach nur jammern.
Auch wenn es Sie jetzt überraschen mag: Alle drei haben individuell recht, so zu agieren. Denn sie können in ihrer jeweiligen Haltung nicht anders.
Wenn Sie einen neuen Blick auf Mitarbeiter, Chefs, Lebenspartner oder Freunde gewinnen möchten, hilft es oftmals, einfach kurz innezuhalten und abzuklären, um welchen Typus es sich handelt. Der 'Klagende' und der 'Besucher' werden den Auftrag nicht unterschreiben oder nicht Verantwortung übernehmen, Treffen von Entscheidungen inklusive. Nur den 'Kunden' können Sie wirklich gewinnen, sowohl als echten Kunden oder als Partner in jeglicher Hinsicht.
Frustriert akzeptieren müssen Sie 'Klagende' und 'Besucher' allerdings auch nicht. Denn Sie dürfen ihnen den Spiegel vorhalten, dass es in jeder Situation drei Möglichkeiten gibt:
- Akzeptiere die Situation so, wie sie momentan ist.
- Verändere die Situation oder deine Einstellung zur Situation.
- Löse die Situation auf, wenn 1. oder 2. nicht funktionieren.
Oder auf Englisch: Love it, change it, leave it.
Das gilt natürlich auch für Sie selbst.