Meinung: Nicht geschimpft ist Lob genug?

Lob tut gut!

Jeder wird gern gelobt. Die hilfsbereiten Nachbarn ebenso wie Dienstleister, Servicekräfte, Mitarbeiter und Kollegen sowie die Menschen im persönlichen Umfeld. Die meisten Menschen glauben, sie loben häufig. Und gleichzeitig sind die meisten Menschen davon überzeugt, selbst zu wenig gelobt zu werden. Für die Arbeitssituation gibt es dazu diverse Studien. Wie kann das sein?

 

Lob ist eine verbale oder körpersprachliche (z.B. Mimik) Anerkennung von Leistungen oder Verhalten. Anerkenung ist das, was über ein Lob zum Ausdruck gebracht werden kann, sie geht jedoch darüber hinaus. Anerkennung bedeutet Akzeptanz, Respekt und Wertschätzung einer Person oder einer Leistung, die im Allgemeinen detaillierter oder ausführlicher geäußert wird. Im Idealfall ist im Lob auch die Anerkennung spürbar.

 

Es gibt zentrale Fehler, die dazu führen, dass Lob verpufft oder sogar negativ wahrgenommen wird:

  • Lob wird mit Kritik verbunden
  • Lob wird unpersönlich formuliert
  • Lob ist oder wirkt unaufrichtig
  • Lob kommt zum falschen Zeitpunkt

In diesen Fällen wird aus dem Lob schnell ein Tadel oder eine empfundene Missachtung. Falls es nicht beabsichtigt gewesen sein sollte, gilt auch hier die eherne Grundregel der Kommunikation, nämlich dass der Sender verantwortlich ist für seine Botschaft an den Empfänger.

 

Es gibt 9 goldene Regeln für perfektes Lob: © Karrierebibel

  1. Loben Sie selbst
  2. Loben Sie ehrlich
  3. Loben Sie konkret
  4. Loben Sie nachvollziehbar
  5. Loben Sie ohne Einschränkung
  6. Loben Sie zeitnah
  7. Loben Sie emotional spürbar
  8. Loben Sie nicht nur mit Worten
  9. Loben Sie öfter

Gleichzeitig fällt es manchen Menschen schwer, Lob anzunehmen. Abhängig vom Selbstbewußtsein, also dem Wissen um die eigenen Fähigkeiten und damit auch den Anteil am Erfolg, äußern Gelobte oftmals: "Ach, ich hatte Glück." oder: "War doch nicht schwer." Kommt Ihnen das bekannt vor? Falls Sie selbst davon betroffen sein sollten: "Danke." ist eine leichte Möglichkeit, Lob anzunehmen. Für das Lob und für die Tatsache, dass Ihr Gegenüber Ihre Leistung anerkennt. Wenn Sie selbst loben und merken, dass es dem Empfänger schwer fällt, Ihr Lob anzunehmen, kann es hilfreich sein, das Lob als Ich-Botschaft zu formulieren: "Mir gefiel ... / Für mich war es hilfreich ... / Ich schätze ...". Diese Botschaft kommt oftmals besser ans Ziel. Oder schlicht und einfach selbst "Danke." zu sagen.

 

Ich habe mir eine besondere Regel zu eigen gemacht: "Wer das Recht hat zu kritisieren, hat die Pflicht zu loben." Für Dinge, die einfach gut funktionieren. Für Leistungen, die gern und gut erbracht werden. Für Hilfreiches, das nicht selbstverständlich ist. Greifen Sie zum Telefon oder sprechen Sie diejenigen an und sagen Sie Danke. Die Überraschung und Freude ist so schön, dass es viel Lust auf mehr macht.

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